Dass Sabrina mir die Bleischuhe hat abnehmen lassen, hatte ich ja schon erzählt. Ist mir sowieso ein Rätsel warum ich die anbekommen habe. Ich will ja schließlich nicht tauchen gehen. Außerdem sind die ja so schwer, da ist es doch kein Wunder, dass man als Pferd die Hufe nicht mehr heben kann.
Na ja, aber zurück zu den Turnschuhen. Selbstverständlich gibt es auch Turnschuhe für Pferde – warum auch nicht. Ihr Menschen lauft doch auch nicht die ganze Zeit barfuß durch die Gegend, oder? Die Idee von Turnschuhen für mich, finde ich grundsätzlich klasse. Aber ich muss schon zugeben, dass die Auswahl bei uns modisch nicht so viel hergibt – eigentlich schade. Aber im Falle von Sabrina kann ich nur sagen Gott sei Dank. Bei mehr Auswahl hätte sie sich wohl nie entscheiden können.
Ich sage euch, sie kam mit stapelweisen Prospekten, hat sich bei ihren Mitreitern erkundigt und immer mal wieder Schuhe ausgeliehen, die ich dann anprobieren musste. Bah, also ehrlich, wie würdet ihr das den finden, wenn ihr mit nackten Füßen in die Turnschuhe von fremden Mitmenschen steigen müsstet? Richtig! Das ist doch unhygienisch! Offensichtlich hatte sich Sabrina aber vorgenommen, systematisch alle verfügbaren Modelle zu testen. Ich habe dann einfach oft so getan als würden die Schuhe nicht passen und habe natürlich gehofft, dass ich bald mein eigenes Paar schwarze oder vielleicht weiße Schuhe bekommen würde. Pferd muss ja schließlich nach was aussehen in der Öffentlichkeit!
Nach endlosem Lesen und Anprobieren und Testen, hat Sabrina wohl dann doch eine Entscheidung getroffen. Sie hat mir erzählt, dass ich richtig gute und feste Turnschuhe bekommen würde. Die seien bombenfest und man könne damit auch richtig durch den Schlamm laufen. Hmmm, leider hat sie vergessen, ein kleines Detail zu erwähnen.
Als sie die Woche darauf mit den Schuhen kam, dachte ich wirklich mich treffe der Schlag! Jetzt waren die doch tatsächlich olivfarben und hatten eine massive, dicke Profilsohle. Mensch, die sahen aus wie Sabrinas Trekkingschuhe!
Könnt ihr euch das vorstellen: Ein schwarz-weißes Pferd mit olivfarbenen Schuhen? Tsss, ich war ganz schön sauer, und die erste halbe Stunde bin ich mit den Schuhen auch nicht aus meiner Box gekommen. Na ja, aber zugegeben, die Schuhe waren schon gemütlich und die Steine haben nicht mehr an den Hufen gepiekst...
Was soll ich sagen, Pferd muss das ja am Ende akzeptieren. Immer noch besser, als sich Bleischuhe unter die Hufe nageln zu lassen. Aber testen musste ich die Schuhe schon mal ordentlich. Deshalb bin ich beim nächsten Ausritt gleich mal ins matschige Feld und durch die Pfützen. Ich muss sagen, die Schuhe halten wirklich was aus. Und das Beste daran ist: Sabrina muss die ja hinterher abwaschen, wie sollen die sonst wieder sauber werden. Und jedes Mal, wenn Sabrina die Schuhe wäscht, dunkeln die ein bisschen nach. Mit etwas Glück sind die dann doch bald schwarz. Warten wirs ab!
Kommentar schreiben