Frühling lässt sein blaues Band...

Voll peinlich, die Mütze!!
Voll peinlich, die Mütze!!

Ja, so langsam wurde es wieder Frühling und Sabrina und ich durften schon fast wieder normal reiten.

 

Nachdem alle anderen schon draußen auf dem Platz ritten, wollte es auch Sabrina mal versuchen. Ausgerüstet mit Sicherheitsweste und Helm gingen wir also auf den Platz um uns dort erst einmal langsam im Schritt an den Außenplatz zu gewöhnen. Und siehe da, nach ca. einer halben Stunde entspannte sich auch Sabrina endlich langsam. Ich habe dann nachsichtigerweise auch nur manchmal etwas rumgeschaut, bin aber nicht weggesprungen oder so, sonst wären wir ja gleich wieder in die Halle gegangen - und auf dem Platz ists ja eindeutig schöner. Leider hatten wir nur ungefähr einen Monat unsere Ruhe und konnten beide der Reiterei frönen. Dann wartete die nächste kleine Katastrophe auf uns.

 

An einem Samstagnachmittag im Mai ging Sabrina wie immer gegen 19 Uhr heim, nachdem sie mich gefüttert hatte.

Aber schon 15 Minuten später ist sie wohl angerufen worden, dass ich blutend auf dem Paddock stehe. und weitere 10 Minuten später war sie wieder da. Holte mich aus dem Paddock und sah die Bescherung. Am Vorderbein entlang der Röhre hatte ich eine ca. 15 cm lange Schnittwunde, die extrem tief bis an die Sehen ging.

Da kam dann wieder das Gesichtsfarbe-wechsle-dich-Spiel. Diesmal lief Sabrina ziemlich grün an und würgte auch zweimal. Das hab ich ganz genau gesehen! Sie hat mich dann gleich mit vorgenommen auf den Abspritzplatz und da standen wir nun, in der einen Hand hatte sie den Wasserschlauch und spritzte damit das Bein ab, in der anderen das Handy mit dem sie nach dem Tierarzt rief. Bis der da war, war es schon dämmrig und wir gingen hinten an den Untersuchungsstand in die Reithalle unter das Neonlicht um zu nähen.

Als er die Bescherung sah, meinte er nur, dass die Wunde ordentlich tief und die Sehenkapsel wohl ein Stück mitgeschädigt wäre. Er würde sein Bestes geben, aber er wisse nicht, ob das Ganze nicht infolge des Nähens verkleben würde. Das würde man nur mit der Zeit sehen.

Yuppieh, mit dem Kumpel in der Wildnis
Yuppieh, mit dem Kumpel in der Wildnis

Zuerst wurde ich müde gemacht, weil ich wollte ihn nicht einfach so an mein Bein lassen. Und dann flickte er mich abends im Neonlicht zusammen und Sabrina hielt mir den Kopf und zitterte so stark, dass ich dachte, man müsste ihr auch etwas zur Beruhigung spritzen. Gott sei Dank hat der Tierarzt sie nicht gefragt, ob sie ihm helfen könnte. Das wäre vermutlich ein Desaster gewesen!

Also, das Ganze war dann in ca. zwei Stunden erledigt und ich durfte wieder in meine Box mit einem riesen Verband.

Der wurde dann öfter gewechselt und als er wegkam, sollte Sabrina mir noch einige Zeit die Vorderbeine bandagieren.

 

Aber mit Reiten war mal wieder eine Zeitlang Pause. Gott sei Dank nicht ganz so lang wie damals mit der Gelenksentzündung, aber vier Wochen waren es dann doch. Und für eine leichte Kolik wegen Bewegungsmangel hatte es trotzdem noch gereicht. Man kann sich vorstellen, dass Sabrina in der Zeit ziemlich auf dem Zahnfleisch ging. Und dann kam halt wieder das alte Spiel, langsam wieder anfangen und schauen, obs denn auch hebt und nichts an der Sehne zurückbleibt...

Eine echte Männerfreundschaft
Eine echte Männerfreundschaft

Also ich konnte dann wieder laufen wie ein junger Gott (wenn ich denn Lust dazu hatte) und mein Tierarzt meinte beim Fäden ziehen, da bleibe gerade so viel von der Narbe zurück, dass sehr kritische Besitzerinnen noch etwas sehen und bemerken könnten. Hmm, wen er damit wohl gemeint hat...?

 

Der Sommer verlief dann recht ruhig und ich durfte auch immer auf die Koppel, das war natürlich super. Leider war ich manchmal abends dann schon so müde, dass Sabrina nicht wirklich was mit mir arbeiten konnte. Sie hat mir das glaube ich auch nicht wirklich übel genommen, weil sie hatte wohl oft selber keine Lust auf Arbeit und wir sind dann einfach eine Runde ins Gelände spaziert.

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