Das einzig Beständige ist der Wandel

Und am 28. August 2004 war es dann mal wieder soweit. Gleich morgens um 8.30h kam Sabrina in den Stall, packte die letzten Sachen zusammen und stellte mich schon mal auf die Stallgasse.

Damit ich mir die Beine nicht kaputtmachen konnte, bandagierte sie mir alle vier Beine ein und zog dann die riesigen Transportgamaschen da noch drüber. Also man kanns auch übertreiben, gell. aber jedem Tierchen sein Pläsierchen, sag ich immer.

Und pünktlich um 9 Uhr kam dann unser Chauffeur. Das löste Jubel, Trubel, Heiterkeit aus. Gut, dass ich die Menschen langsam gewöhnt war, sonst würde ich echt glauben, dass die alle 'ne Schraube locker haben. Also alle Mann gingen in den Hof, wo der Hänger bereitstand und Sabrina versuchte mich reinzuführen. Ich bin dann natürlich erstmal neben der Rampe vorbeispaziert während Sabrina auf die Rampe gelaufen ist. Die wurde schon sichtlich nervös und alle haben ihr gesagt, sie solle doch bitte ruhig bleiben. Mir schwirrte schon der Kopf von dem Gewusel. Also, zweiter Versuch und nun stand eine Freundin neben der Rampe. Die wollte ich ja schließlich nicht umrennen. Dann bin ich eben in aller Seelenruhe mit Sabrina in den Hänger gestiefelt. Oder vielmehr gestorchelt - ihr könnt euch ja vorstellen, dass man mit Bandagen und Transportgamaschen nicht mehr wirklich viel Beinfreiheit hat. Hinten hängten sie schnell die Stange ein und machten die Rampe zu. Was glaubten die denn? Dass ich rückwärts aus dem Hänger gehen würde, wenn vorne ein großes Heunetz aufgehängt war? Paahhh!

Ich hatte das Gefühl, dass Sabrina am liebsten bei mir mitgefahren wäre, aber das ging natürlich nicht. Also ging sie vorne zur Tür raus, machte sie zu und dann gings auch schon los.

Und nach einer halben Stunde Fahrt kamen wir in dem neuen Stall an. So viele Kameraden auf einem Haufen! Und alle guckten mich an! Da hab ich mich schon mächtig aufgeblasen und bin mit Sabrina an den Paddockboxen vorbeigetrabt. Das muss lustig ausgesehen haben, so ein großes Pferd, das so ein kleines Mädel spazieren führt...

Ja, und dann kamen wir zu der hinteren Boxenreihe mit Paddockboxen, und die freie Box mit dem Paddock war für mich. Sabrina saß dann den ganzen Tag noch bei mir an der Box, damit ich nicht so allein war. Meine Boxennachbarin war eine Stute. Ich fand sie nicht besonders toll, weil an Shelty kam sie überhaupt nicht ran. Aber wir ließen uns in Ruhe, das war schon ok. Man kann sich seine Nachbarn eben nicht aussuchen - dass ist bei euch Menschen ja genauso glaube ich.

Ich lebte mich ganz gut ein und gleich nach einer Woche ging Sabrina mit mir auch noch auf die Koppeln. Das hatte ich ja so selten gehabt im letzten Jahr. Ich hatte zwar keinen Koppelpartner, aber immerhin konnte ich noch ein bisschen Gras fressen, bis die Koppeln im Oktober wieder gesperrt wurden. Das war ein kurzer Spaß. Jetzt hatte ich mich da gerade so schön dran gewöhnt. Na ja, manchmal muss man sich mit einem Balkon zufrieden geben, wenn man keine Chance auf einen Garten hat.

 

Mehr über meine Abenteuer im neuen Stall erzähle ich euch dann das nächste Mal.

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