Dunkle Wolken ziehen auf

Ich hatte euch ja versprochen auch von den weniger guten Erlebnissen zu erzählen. Bis aus kleinere Abenteuer verlief das erste Jahr zwischen Mai und Oktober relativ ruhig. Wir waren alle den ganzen Tag auf der Koppel bis Sabrina abends kam und mich holte, um mich zu putzen, zu reiten und mit mir zu schmusen.

Und dann war es so, dass ich zwei Tage in der Box bleiben musste und die anderen raus durften. Das hat mich schon ziemlich aufgeregt. Ich habe den ganzen Tag geschrien und aus dem Dorf haben sie wohl schon den Stallbesitzer angerufen, was denn los wäre.

Ich wollte eben zu den anderen raus auf die Koppel. Ist doch klar, oder?

Na ja, und nach zwei Tagen Aufregung tat mir dann plötzlich der Bauch weh. Klar das ich versucht habe Sabrina das zu sagen, aber sie hat schon etwas gebraucht bis sies endlich verstanden hat. Ich bin halt gar nicht mehr gelaufen und hab den Kopf in ihren Arm gelegt, da hat sie mich zurück in die Box gebracht und beobachtet. Klar, dass ich mich gleich hingelegt habe. Ein Bekannter hat ihr gesagt, sie solle den Tierarzt anrufen. Das hat sie dann auch gleich versucht. Der war aber leider nicht zuhause. Also hat sie den nächsten Tierarzt angerufen, der kam dann auch relativ schnell, obwohl es schon 22 Uhr war.

Zuerst hatte ich ein bisschen Angst, aber Sabrina war ja da und da konnte mir ja eigentlich nichts passieren. Außerdem konnte es ja nur besser werden. Der Tierarzt hat mich untersucht und mir dann eine Spritze gegeben.

Aber er hat sich dann auch ziemlich lange mit Sabrina unterhalten und die war dann total fertig und hat ihren Bekannten gefragt, ob er uns nach Baden-Baden fahren könnte. Ich wusste zwar nicht warum wir irgendwohin fahren mussten, aber Sabrina war ja dabei.

Sabrinas Bekannter holte seinen Freund und den Geländewagen mit dem Hänger und dann haben sie mich eingeladen und sind um 22.30 Uhr losgefahren nach Baden-Baden.

Dort angekommen wurde ich erst noch einmal untersucht, dann kam ich in eine große Box und man hat mir einen Tropf angehängt.

Sabrina ist kurz mit der Tierärztin dort mitgegangen kam aber gleich darauf wieder und stand dann noch eine Weile bei mir in der Box. Und da standen wir nun, Sabrina liefen die Tränen übers Gesicht. Sie hat mir dann gesagt, dass sie nicht bleiben kann, aber dass sie an mich denkt und dass ich schnell wieder gesund werden sollte. Und sie hat gemeint sie käme mich auf jeden Fall besuchen. Aber dann musste sie gehen und ich war allein.

Die haben sich ja schon alle nett um mich gekümmert, aber die hatten alle nicht so viel Zeit wie Sabrina. Die kam in der Woche aber nur zweimal. Als es mir etwas besser ging beschäftigte ich mich dann damit, die Menschen in der Klinik spazieren zu führen. Meistens eben bis zur Wiese vor der Rennbahn.

Als Sabrina dass an dem Tag an dem sie da war übernehmen durfte, schauten sie sie alle ganz ungläubig an, als sie sagte klar wolle sie mit mir raus gehen und nicht in die Longierhalle.

Na ja, bei Sabrina musste ich ja etwas vorsichtiger sein, die sollte mir ja erhalten bleiben.

Nach 5 Tagen durfte ich dann endlich heim, obwohl mein Darm noch nicht 100%ig richtig lag – haben die Menschen da oben gesagt. Es war wohl ziemlich unwahrscheinlich, dass da noch etwas passieren könnte, meinten die. Na egal, mir wars recht. Endlich wieder heim.

Also kam Sabrina mit ihrem Bekannten und sie luden mich in den Hänger. Irgendwie war ich an dem Tag wohl schlecht gelaunt.

Als die beiden die Hängerklappe zugemacht haben, hab ich angefangen kräftig nach hinten auszutreten. Mann das hat gescheppert und ich könnte wetten, dass Sabrina vorne mal wieder die Gesichtsfarbe wechselte – macht sie ja gerne…

Als sie dann aber schnell losgefahren sind musste ich mich ausbalancieren, weil ich sonst wohl wieder mal hingefallen wäre. Also ließ ich das mit dem rumbollern gleich bleiben.

Und als wir in den Hof fuhren erwartete mich die nächste Überraschung… das war gar nicht mein alter Stall. Aber dazu dann das nächste Mal mehr…

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